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Rundreise durch Sri Lanka

Nach vier Wochen in Indien bin ich am 10. April, am späten Nachmittag in Sri Lanka gelandet. Wenn ich solche Reisen mache, plane ich immer gerne schon ein bisschen was. Das macht mir erstens Spaß, aber ich brauch das auch einfach für mich selbst und meine Struktur. Das war diesmal anders. Ich hatte mir lediglich zwei Nächte in einem Homestay gebucht, wusste aber nicht, wie es danach weitergeht. Das war schon etwas komisch für mich und ich war auch ein bisschen unruhig, aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es so genau richtig war. Die Karte links habe ich natürlich erst am Ende erstellt. Sie zeigt meine Route durch Sri Lanka in den vier Wochen (im Uhrzeigersinn). Ich hatte die ersten Tage noch mit ein wenig Magenproblemen zu kämpfen, da ich mir in Indien wohl irgendetwas eingefangen hatte, das regelt sich aber von selbst nach ein paar Tagen.  Aber dann konnte mein Abenteuer in Sri Lanka beginnen. Am Flughafen habe ich mir direkt eine lokale Simkarte für 5€ gekauft mit (9GB) von Airtel. Das war sehr hilfreich, insbesondere wenn man sich mal verirrt, dazu später mehr :-)

Negombo

Ich bin von meinem Guest House am Flughafen abgeholt worden. Gewohnt habe ich im Negombo Village Guest House. Ein bisschen außerhalb von Negombo, dennoch wunderbar ruhig gelegen. Schöne und sehr saubere Zimmer, was mir nach vier Wochen in Indien sehr gut getan hat. Abends saßen wir zusammen und ich habe einige hilfreiche Tipps bekommen, wie ich meine Reise in Sri Lanka am besten starte. Ich hatte in Negombo für zwei Nächte gebucht, so konnte ich am nächsten Tag noch etwas die Umgebung erkunden.

Am Morgen habe ich zunächst ein Wenig die Stadt erkundet und bin dann zum Strand. Der Strand ist von Hotelketten gesäumt, wovon jeder sein eigenen Strandbereich hat.  Man kann einige traditionelle Boote sehen und trifft ein paar Einheimische beim baden. Also so richtig umgehauen hat es mich jetzt nicht, aber es war okay. Es war zudem wirklich sehr heiß und ich dachte schon Indien sei heiß gewesen, insbesondere die Luftfeuchtigkeit hat mir schwer zu schaffen gemacht. Bei einem der Hotels durfte ich freundlicherweise gegen einen geringen Aufpreis den Pool benutzen, wo ich den restlichen Tag dann verbrachte. Am nächsten Morgen ging es zum Busbahnhof, was super easy war, von da aus ging die Fahrt los ins Landesinnere.

Sigiriya

Zunächst einmal ging es von Negombo nach Kurunegala, was ca. 2 Stunden dauerte und 2,30€ kostete. Eigentlich sogar nur die Hälfte aber mein Rucksack brauchte auch einen Platz :-). In Kurunegala musste ich umsteigen. Dort war viel los und ich war zunächst etwas überfordert, was man mir wohl auch ansah und mich so ein netter Mann zum richtigen Bus brachte. So ging die Fahrt Richtung Dambulla weiter, was noch einmal 1,5 Stunden dauerte und 0,50€ kostete. In Dambulla wurde ich dann von meinem Homestay Besitzer mit dem TukTuk abgeholt und wir fuhren noch einmal 18km nach Sigiriya. So haben mich knapp 160km 2,80€ gekostet, juhuuu!!

In Sigiriya hatte ich vier Nächte gebucht und wohnte bei Loku und seiner Familie im Sigiriya Village Homestay. Über das Homestay und Loku habe ich bereits einen Artikel geschrieben, denn ihr hier findet. Ich kann jedem nur ans Herz legen, dieses wunderschöne Homestay zu besuchen. Ich war bisher in keinem besseren. Ich kam also am 12. April an und traf mitten in die Vorbereitungen für das singhalesische Neujahr, was am 13. startete. Geschäfte haben dann oft 1-2 Tage geschlossen. Das Fest wird aber nicht sonderlich groß in der Öffentlichkeit gefeiert, eher im engen Kreis der Familie/Freunde. Loku erzählte mir erst einmal etwas über Sigiriya und was ich so unternehmen konnte. Am Nachmittag sind wir nochmal an einen See gefahren und gingen dort baden. Am Abend gab es dann das beste Curry & Rice was ich in ganz Sri Lanka gegessen habe.

Am nächsten Tag bin ich zu den Dambulla Caves. Die Caves liegen auf einer kleinen Anhöhe, wo 300 Treppenstufen rauf führen. Oben angekommen, kann man eine tolle Aussicht genießen und 5 Höhlen mit 100 verschiedenen Buddhas besichtigen. Der Eintritt kostet 7€. Danach bin ich wieder zurück zum Homestay, wo sich Familie und Freunde trafen, um das Neujahrsfest zu starten. Es gab leckeres Essen und die Männer tranken den ein oder anderen Arrack (Kokosschnaps). 

Am nächsten Morgen bin ich zum Pidurangala Rock gelaufen. Ich hatte mich dazu entschlossen, diesen zu besteigen, da dort der Eintritt nur 2€ kostet. Am Lion Rock muss man geschlagene 30€ bezahlen und hat genau die gleiche Aussicht. Auf dem Lion Rock kann man noch alte Ruinen anschauen, auf dem Pidurangala Rock gibts nichts zu sehen. Aber was will man mehr, als so eine Aussicht!?

Der Aufstieg ist nach ca. 40 Minuten gemeistert, aber ist schon ordentlich. Zunächst muss man einige Treppenstufen bezwingen und am Ende auch noch ein bisschen klettern. Aber es lohnt sich, definitiv!! Am Nachmittag habe ich dann noch eine Safari im Minneriya Nationalpark gemacht. Ich habe mittlerweile schon einige Safaris gemacht u.a. auch in Kenia und das wird glaube ich, für immer die beeindruckendste bleiben, die ich jemals gemacht habe. Daher bin ich da immer etwas voreingenommen und Vergleiche, was man einfach nicht tun sollte. Also ganz voreingenommen: Es war schön, wir haben viele Elefanten gesehen, dass waren die, die ich sehen wollte :-) Ansonsten noch Wasserbüffel, viele Vögel und südliche Languren Affen. Bezahlt habe ich für 4,5 Stunden 37€.

Somit war meine Zeit in Sigiriya auch zu Ende. Ich wollte mit dem Zug weiter an die Ostküste nach Trincomalee. Im Zug saß ich auch, allerdings wusste ich nicht, dass man umsteigen musste. So bin ich ETWAS weiter südlicher gelandet, wie im Osten von Sri Lanka. Ich habe es zum Glück noch frühzeitig bemerkt und bin wieder mit dem Bus zurück an meinen Ausgangsort. Da das Neujahrsfest nun zu Ende war und jeder wieder nachhause fuhr, waren die Busse unglaublich voll und ich stände wahrscheinlich immer noch dort. Daraufhin habe ich mir ein Taxi genommen, denn irgendwann wollte ich dann doch noch in Trincomalee ankommen :-). Die Fahrt hat mich anstatt 2€, dann 25€ gekostet...

Trincomalee/Uppuveli

Ich bin nicht direkt nach Trincomalee, sondern nach Uppuveli. Ist direkt neben Trinco und ein kleiner süßer Ort. Ich war dort in dem Homestay Alass Ga Rooms. Das Homestay wird von einem jungen Sri Lankaner geführt, der sich zur Aufgabe gemacht hat, sich um die Straßenhunde zu kümmern und zudem ein sehr nachhaltiges denken hat. Es war die einzigste Unterkunft wo es Refill Wasser gab. Zum Strand waren es ca. 10 Minuten zu Fuß. Einige Hotels und Restaurants hatte noch geschlossen, da die Saison jetzt erst beginnt, daher war generell eher wenig los.

Ich habe drei Nächte in Uppuveli verbracht. In Fernandos Beach Bar wird Yoga angeboten an einem ganz wundervollen Ort und ich war die Einzigste (Bild rechts). Zudem bin ich ein Tag tauchen gegangen, da ich viel positives über die Unterwasserwelt der Ostküste gehört hatte. Leider muss ich sagen, dass ich ziemlich enttäuscht wurde. Vielleicht war ich noch etwas zu früh, aber es war unglaublich viel Müll unterwegs. Ich habe glaube ich, mehr Müll, wie Fische gesehen und das hat ja nicht unbedingt, was mit der Saison zu tun. Lebende Korallen war ebenfalls, so gut wie nicht vorhanden... Sehr schade! Von Trincomalee bin ich dann mit dem Bus weiter die Ostküste herunter nach Passikudah.

Passikudah

Nach einer wirklichen langen Busfahrt (5 Stunden) im Localbus bin ich am Nachmittag in Passikudah angekommen. Mein Homestay war etwas außerhalb, aber dafür gab es Fahrräder umsonst zum Ausleihen. Ich war im New Land Guest House untergebracht. Eine einfache Unterkunft ohne große Besonderheiten. Ich hatte eigentlich geplant drei Nächte zu bleiben, nachdem ich dann aber ein Wenig die Gegend erkundet habe, habe ich beschlossen nur zwei Nächte zu bleiben.

Der Strand von Passikudah ist wunderschön keine Frage. Allerdings besteht er nur aus 5 Sterne Hotels und auch nur diese haben Getränke und Liegen. Auch von Restaurants eher Fehlanzeige. Ich habe mich einfach etwas Fehl am Platz gefühlt, und daher bin ich schon einen Tag früher abgereist. Außerdem hatte ich beschlossen nicht nach Kandy zu fahren, um die berühmte Zugfahrt zu machen. Ich wollte lieber noch etwas an der Ostküste bleiben und bin so nach Arugam Bay gefahren. Es war Ostersonntag und der Tag begann, wie jeder andere auch. Da ich nicht wieder so lange Bus fahren wollte und es nochmal 50km mehr waren, hatte ich mir diesmal einen Fahrer besorgt der mich am Guesthouse abholte. Im Nachhinein war das wahrscheinlich ein Wink des Schicksals, denn die nächste Stadt die wir durchfuhren war Batticaloa...

Ostersonntag

Ich glaube es gibt Situationen im Leben auf die ist man einfach nicht vorbereitet oder auch Dinge die man immer aus sicherer Entfernung beobachtet, aber man nie selber denken könnte ein Teil davon zu sein/werden. Ich wurde an diesem Sonntag, um 9 Uhr an der Unterkunft abgeholt. Ich hatte einen netten Fahrer, wir fuhren los und durchfuhren Batticaloa, da die Stadt direkt neben Passikudah gelegen ist. Bis dato hatten wir noch keine Ahnung, was passiert war. In Batticaloa selbst schien es ein ganz normaler Sonntag zu sein. Nachdem wir die Stadt wieder verlassen hatten, fing mein Fahrer an zu telefonieren, natürlich habe ich nicht verstanden, was er sprach. Ich schaute in mein Handy und las bei Facebook einen Eintrag, dass in Negombo eine lauter Knall zu hören war in einer Kirche. Ich fragte daraufhin meinen Fahrer, ob er etwas dazu wüsste. Er sagte mir dann, dass in Colombo und Negombo mehrere Bomben explodiert seien - schweigen. Die restliche fahrt war eigentlich nur noch am telefonieren mit Verwandten in Colombo und gab mir immer wieder ein Update. Ich glaube an diese Fahrt werde ich mich noch lange erinnern. Das in Batticaloa auch eine Bombe explodiert ist, habe ich tatsächlich erst am Abend erfahren und zwar genau zu der Zeit, als wir die Stadt durchfuhren. Es gehen einem viele Gedanken durch den Kopf und es fällt schwer diese zu ordnen. Solche Attentate habe ich bis dato immer nur im Fernsehen verfolgt, war natürlich auch erschüttert, aber es ist doch nochmal was anderes in dem betroffenen Land vor Ort zu sein. Das Land zu verlassen, stand für mich eigentlich außer Frage, so bin ich einfach nicht. Eher helfe ich, wo ich kann. Nach gut 3,5 Stunden fahrt, bin ich dann in Arugam Bay sicher angekommen.

Arugam Bay

Arugam Bay ist so ziemlich das letzte kleine Örtchen unten an der Ostküste. Es ist die Destination für alle Surfer auf Sri Lanka. Ich bin kein Surfer und habe mich trotzdem unglaublich wohl gefühlt. Es führt eine Straße durch den Ort, wo man alles finden kann, was man braucht. Von 5 Sterne bis Hostel gibt es dort alle Unterkunft Arten. Ich war diesmal im Lazy Bay Hotel untergebracht. Es war einer der besten Unterkünfte auf Sri Lanka. Das Personal ist super und hat mich immer wieder auf den neusten Stand gebracht bzgl. der Vorkommnisse. Die Zimmer sind toll, gutes Frühstück und ein Abend wurde für alle gegrillt. Das Personal hat sich viel mühe gegeben, ein wenig die Normalität zurückkommen zu lassen. Auch wenn man ihre Ängste und Sorgen vom Gesicht ablesen konnte. Es herrschte viel Ratlosigkeit bei den Einheimischen. An die Ausgangssperre und die Soldaten auf der Straße hatte man sich relativ schnell gewöhnt. Aber es bleibt einfach ein komisches Gefühl. Man versucht normal weiter zu machen, fühlt sich dabei aber irgendwie komisch. Das entspannte am Strand liegen und ein Buch lesen fühlte sich überhaupt nicht mehr entspannt an. Die Leute waren nach außen hin ruhig aber strahlten eine gewisse Anspannung aus. Ich konnte mit einigen Hotelbesitzern sprechen, die in den ersten 3-4 Tagen nach den Anschlägen fast 50% Stornierungen bekamen für die nächsten Monate. Und die Saison hatte gerade erst begonnen an der Ostküste. Man fühlt sich wirklich hilflos und das war mein Gefühl dazu, obwohl ich wusste, dass ich in zwei Wochen das Land wieder verlassen würde, wie sollten sich dann die Einheimischen fühlen!?

Anstatt der geplanten drei Nächte bin ich fünf geblieben. So konnte ich alles etwas sacken lassen und die Situation generell entspannte sich etwas. Arugam Bay eignet sich außerdem hervorragend zum Yoga machen. Ich habe Saskia dort kennengelernt. Sie ist für längere Zeit in Arugam Bay und gibt dort Yogaunterricht direkt am Strand - MEGA!! Wenn ihr mehr dazu wissen möchtet oder auch mal eine Stunde Yoga am Strand machen wollt, meldet euch bei ihr, hier. Ein Ort vor Arugam Bay liegt außerdem die Lagune von Pottuvil, wo man mit einem kleinen Boot durch die Mangroven fährt und Tiere und Fischer beobachten kann. Hat mir sehr gut gefallen.

Nach 5 Tagen ging meine Reise dann weiter. Es wurde dazu geraten sich private Fahrer zu nehmen und nicht mit dem Bus zu fahren. Gerade wenn man in Kontrollen kommt oder eben auch in Straßensperren erleichtert es natürlich einen privaten Fahrer zu haben. Für mein Budget eher weniger schön, aber so war es jetzt nun mal. Ich war tatsächlich etwas nervös meine Blase in Arugam Bay zu verlassen, aber die Sorge war eigentlich nicht von Nöten. Da sich kein Fahrer fand, hat uns der Hotelbesitzer höchst persönlich nach Ella gefahren (mich und noch zwei Mädels), so konnten wir uns die Kosten sogar teilen.

Ella

Nach einigen Kontrollen auf dem Weg nach Ella, bin ich am frühen Nachmittag in Ella angekommen. Bei den Kontrollen unterwegs wurde aber lediglich der Fahrer und seine Personalien kontrolliert, ich nicht. In Ella war von alle dem Trubel der letzten Tage nur sehr wenig zu spüren, auch die Polizeipräsens war hier wesentlich geringer, als zuvor in Arugam Bay.

Mein Homestay lag etwas außerhalb von Ella, dafür haben hoch oben den Bergen mit einer tollen Aussicht und ganz viel frischer Luft. Der Besitzer des Dreamcatcher Resorts (der Name des Homestays) bot einen kostenlosen Transport nach Ella an, sowohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt und das jederzeit - MEGA!!

Das Homestay ist direkt am Weg zum Ella Rock gelegen und so schnallte ich mir am nächsten Morgen die Wanderschuhe an und schritt voller Tatendrang los. Gleich am Anfang läuft man schon ein Stück auf den Schienen entlang bevor eine kleine Abbiegung in die Reisfelder führt. Man konnte den Bauern beim arbeiten zu schauen oder auch einfach nur die Ruhe genießen. Bis dahin auch alles kein Problem. Nach den Reisfeldern kammt man dann in ein Wald, wo es schon langsam nach bergauf geht. Nach etwa 30 Minuten erreicht man schon einen ersten kleinen Aussichtspunkt. Danach gehts aber richtig los. Es war wirklich richtig Steil und das für eine ganze Stunde. Oben angekommen musste ich mich erstmal mit einem frisch gepressten Lime Juice und einer Kokosnuss stärken, sonst wäre ich glaub ich umgefallen :-) Danach war ich auch in der Lage, die Aussicht zu genießen, die wirklich wunderschön ist. Man kann auch oben auf der Plattform noch etwas herumlaufen und noch andere Aussichtspunkte entdecken. Danach bin ich ganz gemütlich zurück und habe mir am Nachmittag noch eine Massage in Ella gegönnt. 

Ich hatte mir für Ella auf jeden Fall vorgenommen, Wasserfälle zu besichtigen. Egal wo ich bin, wenn ich weiß es gibt Wasserfälle muss ich mir diese anschauen. Sie faszinieren mich immer wieder aufs neue. Naja jedenfalls sprach ich mit meinem Host und dieser empfahl mir, den Dyialuma Fall, wenn ich einen „richtigen“ Wasserfall sehen wollte. Allerdings liegt dieser 40km außerhalb von Ella. Sein Bruder war glücklicherweise TukTuk Fahrer und so ging es am nächsten Morgen zu den Dyialuma Falls. Als wir ankamen war ich zunächst etwas enttäuscht, denn der Wasserfall liegt direkt an der Straße und man kommt gar nicht richtig an ihn ran. Trotz allem mit 219m sehr beeindruckend. Naja jedenfalls sollte ich dann mit einem Guide auf den Wasserfall rauf, wozu ich nach meiner Wanderung am Tag zuvor, nicht so richtig Lust hatte. Aber wenn man schon soweit fährt, sollte man das wohl auch machen. Also ging es mal wieder den Berg hinauf und das nicht zu wenig, aber nach knackigen 40 Minuten hat man auch das geschafft! Was ich dort oben erlebt habe, werde ich wohl nie wieder vergessen. Es war ein PARADIES. Ein Paradies voller Wasserfälle, Naturpools und absoluter Ruhe. Es hatten sich noch 4 andere Touristen dort oben hin verirrt ansonsten, war dort einfach niemand.

Schnell hinter dem Busch in den Badeanzug geschlüpft und ganz schnell war ich im Wasser, nach dem Aufstieg die beste Erfrischung. Man arbeitet sich quasi, von Pool zu Pool, bis man ganz vorne am eigentlichen Wasserfall angekommen ist. Zwischen durch kann man sich auf den Steinen Sonnen oder auch den ein oder anderen Sprung wagen. Deshalb ist es auch nicht unbedingt verkehrt einen Guide mitzunehmen. Den Weg würde man vielleicht noch alleine finden, wobei er allerdings auch nicht ausgeschildert ist. Aber mein Guide konnte mir genau sagen, wo ich reinspringen kann und wo nicht. Nachdem ich mich ausgetobt hatte, ging es wieder nach unten und zurück nach Ella. In Ella habe ich mir noch die Nine Arch Bridge angeschaut, wo dann auch wieder wesentlich mehr Touristen unterwegs waren. 

Am nächsten Morgen habe ich mich dann auf den Weg an die Südküste nach Hiriketiya gemacht.

Hiriketiya

Hiriketiya hatte ich von Saskia aus Arugam Bay empfohlen bekommen. Ein super, süßes kleines Örtchen direkt am Strand gelegen. Auch hier war ich wieder in einem Homestay - The Green Station. Das Homestay lag im Garten des eigentliches Haupthauses der Familie. Sie haben lediglich zwei Zimmer, diese sind aber wunderschön hergerichtet. Am ersten Tag merkte ich noch nichts von der Regenzeit, die darauffolgenden zwei Tage regnete es leider fast durchgängig. Ich hatte im Dots Bay einen tollen Ort zum Yoga machen gefunden, aber ansonsten kann man bei Regen an einem Strandort leider nicht sehr viel machen. Vor allem wenn man nicht surft. Zudem hatte auch schon Einges geschlossen. Marie, mit der ich zusammen in Indien gereist bin, war mittlerweile auch in Sri Lanka mit ihrer Family. So musste ich mich immerhin nicht mehr alleine langweilen und an Tag 3, kam auch endlich wieder die Sonne. Und so hatten wir einen tollen 1. Mai am Strand. Ansonsten kann ich noch das Seafood Restaurant Hiriketiya empfehlen. Ein kleines familiengeführtes Restaurant, was ganz leckere landestypische Speisen auf der Karte anbietet. Da wir nach Hiriketiya so ziemlich die Gleichen Ziele hatten, bin ich dann mit Marie & Family zusammen weitergereist. 

Polhena

So ging es am nächsten Tag mit zwei TukTuks nach Polhena. Dort waren wir im Beach Inns Holiday Resort untergebracht, zu viert sind diese dann einfach günstiger. Wir waren so ziemlich die Einzigsten Gäste. Am Anreisetag hatten wir noch Glück mit der Sonne. Am nächsten Tag folgte leider wieder Regen (durchgängig, nicht nur ein paar Stunden). So verbrachten wir den Tag mit Kartenspielen und schlafen. Leider sehr schade, denn ich glaube, der Strand ist wirklich Traumhaft und auch die Umgebung machte einiges her. Naja nach zwei Nächten sind wir nach Mirissa aufgebrochen und ab da, fiel auch kein Tropfen Regen mehr YEAH!!

Mirissa

Die Sonne blieb uns ab nun an treu und wir konnten drei tolle Tage in Mirissa genießen. Untergebracht waren wir im Blue Whale Holiday Hotel, was allerdings von Chinesen geführt wird, das wussten wir vorher nicht. Wir waren aber auch die Einzigen Touristen im Hotel. Von Ort zu Ort wurde es weniger mit den Touristen. Wir waren uns allerdings nicht ganz sicher, ob es an der Nebensaison lag oder eben bzgl. der Anschläge. Nach Gespräche mit Einheimischen ist dies wohl eher nicht normal. Es gibt schon weniger Touristen, aber eben nicht so wenige wie gerade und auch hier an der Südküste machen sie sich ihre Gedanken.

Besonders auffällig ist dies, wenn man die „Instagram-Hotspots“ von Mirissa besichtigt, diese waren Menschenleer, was für uns natürlich wunderschön war, denn ohne die ganzen Menschenmassen, kann man auch einfach ein bisschen an den Orten verweilen und es genießen. Das war insbesondere beim Coconut Tree Hill so. Wir waren hier wirklich lange, außer ein paar Einheimischen, auch die meiste Zeit alleine. Ein wirklich wunderschöner Ort, denn ich so zu vor noch nirgendwo gesehen habe. 

Das Dewmini Warung ist mit Sicherheit eines der besten Restaurants in Mirissa. Hier gibt es jeden Abend unglaublich leckere Rotis. Wirklich ein Traum. Dewmini hat das Warnung zusammen mit ihrer Familie aufgebaut. Von einem kleinen Straßenstand zu einem eigenen Warung. Eine tolle Geschichte, die auch in der Speisekarte festgehalten ist. Es lohnt sich also doppelt, dorthin zu gehen :-)

Unawatuna

Bevor ich nach Sri Lanka gekommen bin stand schon fest, dass wir die letzten zwei Nächte in Unawatuna in einer Airbnb Villa verbringen werden, da Maries Schwester einen runden Geburtstag zu feiern hatte. Eigentlich wollten auch noch drei andere Freunde aus Deutschland kommen, deshalb auch das große Haus. Aber aufgrund der Vorkommnisse hatten sie sich dazu entschlossen nicht zu kommen. So hatten wir nun ein Haus zu viert, was eigentlich für 8 Leute ausgelegt war. Wir haben die letzten zwei Tage auch nur noch in dem Haus verbracht und unsere Zeit so ausklingen lassen. Wir hatten sogar einen Koch zur Verfügung gestellt bekommen, der uns nochmal mit leckerem landestypischem Essen versorgte. Ein schöner Abschluss, einer aufregenden Zeit in Sri Lanka.


Fazit

Sri Lanka ist ein wunderschönes und vielfältiges Land. Es hat viel kulturelles zu bieten, aber auch ein wunderschönes Tierreich. Ich bin in Sri Lanka auf unglaublich gastfreundliche Menschen gestoßen, die von ihrem Land und der Kultur schwärmen und dich direkt mit in den Bann ziehen.

 

Was am Ostersonntag passiert ist, hat das Land in einen tiefen Schock versetzt. Ich hab in viele traurige und ratlose Gesichter geschaut und wusste nicht so recht, wie ich damit umgehen sollte. Viele Locals entschuldigten sich bei mir, aber für was? Umso länger man darüber nachdachte, umso mehr Unverständnis bekam man dafür, wie ein Mensch oder mehrere so etwas tun können.

 

Zwei Wochen später, war das Land quasi, wie leer gefegt und man war oft der einzigste Gast im Hotel oder Restaurant. Ich glaube, das ist gerade noch viel schlimmer für das Land - die aus den Anschlägen resultierenden Folgen. Für viele ist es das Lebenseinkommen und keiner weiß so recht, wie es weitergehen soll.

 

Ich für mich kann sagen, dass ich mich in keiner Minute unsicher gefühlt habe. Aber ein komisches Gefühl bleibt, was sich eben nicht einfach abschalten lässt. Am Strand liegen und die beste Zeit seines Lebens zu haben, fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn andere um ihren Lebensunterhalt kämpfen oder um Tode Verwandte/Freunde trauern. Ich kann verstehen, dass andere ihren Urlaub abgesagt haben, ich hätte denke ich, nicht anders entschieden, wenn ich die Wahl gehabt hätte. Eine vorzeitige Abreise stand für mich aber zu keiner Zeit zur Diskussion. Im Grunde denke ich, dass das jeder für sich Entscheiden muss und es dazu keine Pauschale Antwort gibt, ob Einreisen oder nicht. 

 

Für Alleinreisende ist es gerade etwas schwierig in Sri Lanka, gerade eben weil die Touristen fehlen. Das System der „Shared Taxis“ funktioniert gerade so gut wie nicht, da es niemanden gibt mit dem man die Kosten teilen kann. Zum Ende hin sind wir aber auch wieder mit den öffentlichen Bussen gefahren, was kein Problem darstellte. Als Alleinreisende Frau habe ich mich niemals unwohl oder unsicher gefühlt.

 

Ich wünsche Sri Lanka und seinen Menschen aus tiefstem Herzen, dass es schnell wieder auf die Beine kommt. Man kann dort so viel schönes Erleben und trifft auf eine wunderschöne Kultur und Natur.

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