· 

Indisches Paradies Goa

Palolem/Goa

Nach unserer dreiwöchigen Rundreise von Stadt zu Stadt freuten wir uns riesig auf Meer, Strand und Nichtstun... Also ab nach Goa! Wir hatten vorab ein wenig recherchiert und uns daraufhin für den Küstenort Palolem entschieden. Hier gibt es eine gute Mischung aus Unterhaltung und Entspannung und die Preise haben ein gesundes Mittelmaß. Außerdem soll der Strand einer der schönsten von Goa sein.
Wir kamen nach zwei Inlandsflügen und dem Transport erst spät nachts in unserer Unterkunft an und waren beide ziemlich erschlagen. Womöglich hatte uns tagsüber in Udaipur ein Sonnenstich erwischt. Den ersten Tag am Strand verbrachte ich daher leider im Bett; was so natürlich nicht geplant war. Aber am nächsten Tag konnten wir dann voll durchstarten :) Wir wohnten im Sai Valentines, welches direkt am Strand liegt. Das war wirklich ein Träumchen! Die Unterkunft mit kleinen Hütten ist einfach und vielleicht auch nicht unbedingt die sauberste. Aber durch die direkte Lage am Strand, dem Restaurant und den kostenfreien Strandliegen, macht es einiges her... Hier braucht man den ganzen Tag nichts weiter als Bikini und Flipflops!

Goa befindet sich im Südwesten von Indien und liegt am arabischen Meer. Es war bis 1965 eine portugiesische Kolonie, das spiegelt sich vor allem in der Architektur wieder aber auch in der Religion Goas. Indien ist überwiegend Hinduistisch in Goa hingegen ist jeder vierte Christ.
Die Hauptsaison in Goa ist von Mitte Oktober bis Ende März. Von Juni bis Oktober ist Regenzeit. Die Temperaturen betragen aber ganzjährig um die 25grad. 

 

"Indien für Anfänger"

Goa dürfte den meisten, als die Hippie Hochburg bekannt sein. Doch die berüchtigten Hippie Partys der 60er und 70er Jahre werden hier längst nicht mehr gefeiert.  Goa könnte man auch als das Indien für Anfänger bezeichnen, denn es ist vollkommen anders, wie der Rest des Landes. Als wir vom Flughafen nach Palolem fuhren (70km), war besonders auffällig, dass kein einziges Auto hupte. Gut, es war Nacht. Aber auch die Tage danach, hörte ich ebenfalls kein Auto hupen. Hier ist alles etwas entspannter. Wir konnten kurze Hosen tragen und waren keine begehrten Fotomotive. Palolem selbst ist ein kleines Dorf mit ein paar Straßen. Es gibt es viele, kleine Cafés und Restaurants, die hauptsächlich eine vegan-/vegetarische Küche haben. Es ist alles nett hergerichtet und lädt sehr zum Entspannen ein.

Yoga und MEER

Direkt hinter dem Sai Valentines befindet sich das Yogashala von Parinama. Dort ging ich ab sofort jeden Morgen hin und "flowte" sozusagen in den Tag :-). Danach hieß es eigentlich nur noch ab auf die Strandliege und ins Meer. Abends bauen viele Strandbars ihre Grills und Tische direkt am Meer auf und es gibt frischen Fisch. Man sucht sich einen dieser Fische aus und dieser wird dann frisch zubereitet. LECKER!
Auch das Müllproblem scheint hier erst einmal nicht vorhanden zu sein. Jeden Nachmittag laufen drei Frauen den Strandabschnitt ab und sammeln Müll auf. Wo genau sie diesen hinbringen, konnte ich leider nicht herausfinden. Läuft man jedoch bis ans Ende des Strandes, kann man es erahnen. Die Büsche dort sind jedenfalls mit reichlich Müll bestückt…

Solo-Traveller

Nach gut vier Wochen trennten sich in Goa dann auch die Wege von Marie und mir. Marie hatte noch eine weitere Reise für Süd-Indien mit India Someday gebucht. Ich hatte aber vorher schon festgelegt, dass ich nur knapp 4,5 Wochen in Indien sein werde. Daher verabschiedeten wir uns nach einer gemeinsamen Woche am Strand voneinander und ich war ab sofort "Solo-Traveller"! Darin habe ich ja bereits Erfahrung, aber nach der recht langen und vor allem intensiven Zeit mit Marie, war es erstmal komisch, wieder alleine zu sein. Ich bin ja eigentlich immer alleine unterwegs, aber hier in Indien war ich froh, jemanden dabei zu haben, mit dem ich mich über alles austauschen konnte. Ich glaube, das hat die Reise etwas leichter gemacht. 
Ich beschloss die restlichen 5 Tage, die ich noch hatte, in Palolem zu bleiben. Ich fühlte mich dort wohl, hatte mein Yoga Studio gefunden und konnte einfach mal entspannen. Die Zeit in Palolem half mir auch, so richtig in meiner Weltreise anzukommen. Nach 3-4 Wochen bin ich normalerweise immer wieder nach Hause geflogen. Jedoch komme ich jetzt allmählich von dem Urlaubs- in den Reisemodus.

 


Fazit

Goa ist definitiv nicht das Indien, was wir die drei Wochen zuvor kennengelernt hatten. Ich würde es als die "Light-Version" bezeichnen und für diejenigen , die sich langsam heran tasten wollen, ist es mit Sicherheit nicht die schlechteste Wahl. Wir haben es dafür genutzt, um etwas runter zu kommen, von all den Impressionen, die wir zuvor gesammelt hatten. Man hätte in dem Staat Goa natürlich auch noch weitere Orte besuchen können, um das ursprüngliche Goa kennen zu lernen. Aber die Entscheidung, einfach Mal an einem Ort zu bleiben war genau die Richtige für uns und ist für Langzeitreisende ein kleiner, aber wichtiger Faktor, um neue Energie für weitere Abenteuer zu sammeln!

Empfehlung

Ich persönlich würde nicht noch mal nach Goa fliegen, um hier einfach nur Strandurlaub zu machen. Ich finde wenn, sollte man es mit dem Rest des Landes verbinden. Außerdem würde ich empfehlen, zunächst die Städte im Inland zu bereisen und das Erlebte anschließend am Strand reflektieren zu können. Umgekehrt würde es glaube zu falschen Hoffnungen führen. Plant ihr vielleicht einmal nach Indien zu reisen und traut es euch aber nicht, dann reist vielleicht erstmal nur nach Goa und macht euch einen Eindruck und entscheidet dann, ob ihr noch mehr von dem Land sehen wollt oder nicht. Goa ist ein schönes Strandparadies, aber das Land, die Leute und Kultur, lernt man tatsächlich im Inland kennen.

 

Ich war wie gesagt, nur in Palolem und habe keine weiteren Strände besucht. Daher kann ich keine großen Strand-Empfehlungen für Goa geben. Die Bucht von Palolem hat mir jedenfalls sehr gefallen. Die Nebensaison begann, daher war nicht mehr so viel los und die Preise waren gut verhandelbar. Von Juni-September, in der Monsunzeit, ist der Ort quasi "geschlossen".

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0